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Stärkung betrieblicher Weiterbildung in der Transformation

“Weiterbildung in der Transformation”

Am 02. Und 03. März hat in Berlin die DGB-Fachtagung „Weiterbildung in der Transformation“ stattgefunden. Die Fachtagung begann mit einem Impulsvortrag von Prof. Peter Dehnbostel von der Universität Dortmund. In seinem Vortrag „Betriebliche Weiterbildung als Schlüssel für die Gestaltung der digitalen Transformation“ hat er hervorgehoben, dass geringqualifizierte Arbeitskräfte durch die klassischen Weiterbildungsmaßnahmen nicht erreicht werden. Der im Titel benannte Schlüssel der betrieblichen Weiterbildung umgeht diesen Herausforderungen und erreicht die Arbeitskräfte niederschwellig. Besonders nachhaltig ist dies auch, da er herausarbeitete, dass 70 % Wissen „on the job“, 20 % in einem Lernen mit und von anderen stattfindet und lediglich 10 % in formellen Lernen erlangt wird. Spannend war auch die Zahl der an Weiterbildung beteiligten Unternehmen in Deutschland: 90 %. Diametral dazu steht die Anzahl der Unternehmen, die heute noch in Deutschland ausbilden. Dies sind 20 %. 

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, stellt die „11 Wegmarken für eine Architektur lebensbegleitenden Lernens“ vor. Der DGB fordert in seinem Papier u. a. eine gezielte Freistellung für die Dauer von Weiterbildungen, ein Initiativrechte für Betriebs- und Personalräte zur Ein- und Durchführung betrieblicher Berufsbildung sowie die Stärkung der politischen Erwachsenenbildung. Vor allem siegt der DGB die betriebliche Weiterbildung als Baustein der Fach- und Arbeitskräftesicherung in Deutschland.  

Anschließend stellte die Staatssekretärin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die Pläne für ein Weiterbildungsgesetz vor. Das BMAS möchte ein Qualifizierungsgeld für Beschäftigte sowie eine Bildungs(teil)zeit einführen. Ein Weiterbildungsgesetz soll es ermöglichen, Deutschland in eine Republik der Weiterbildung zu gestalten.  

In daran anknüpfenden Workshops wurden Themen wie arbeitsorientierte Grundbildung, sozialpartnerschaftliche Weiterbildungverbünde sowie der Umsetzung von Weiterbildung im Betrieb erschlossen und diskutiert. Der zweite Tag stand im Lichte der ESF-Sozialpartnerrichtlinie sowie dem Austausch der verschiedenen Projekte zum Thema Grundbildung. Hier haben auch wir das Sozialpartner-Projekt aus NRW präsentiert und viele neugierige Fragen beantwortet.